Ein schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Dabei hatte 2020 sehr vielversprechend begonnen. Vor allem Eislauffans kamen voll auf ihre Kosten – und das nicht nur sportlich gesehen. Denn im Eis gibt es immer wieder tolle Dinge zu entdecken, von eingefrorenen Luftblasen über Risse bis hin zu anderen Strukturen wie in unserem Silvestergruß.

Dieses Jahr steht vor allem Schnee auf dem Programm – und es scheint noch nicht vorbei zu sein. Für viele ist er ein Ärgernis, insbesondere wenn sie in die Arbeit oder sonstige wichtige Wege zu erledigen haben. Doch für mich war Schnee immer schon etwas Besonderes. Klar, als Kind gibt es kaum was Schöneres als im Schnee herumzutollen, ob mit oder ohne Brettln unter den Füßen, ob mit oder ohne Bob oder Schlitten unter den fünf Buchstaben.

Später fand ich einen anderen Aspekt sehr toll: Dass uns die Natur dazu zwingt, Ruhe zu geben. Dass selbst in einer Zeit, in der wir meinen, dass wir alles kontrollieren können, uns der Schnee vor Augen führt, wie naiv dieser Glaube ist. Im Grunde ist es genau das, was uns auch die Corona-Pandemie auf dramatische Weise hat spüren lassen.

Wenn ich mir für 2021 etwas wünschen würde, so wäre es, dass wir nicht sofort wieder auf allen Ebenen in die alte Normalität zurückkehren. Ich freue mich selbstverständlich auf Zeiten, wo man nicht mehr ständig auf der Hut sein muss, ich freue mich, wieder unbedarft Menschen umarmen zu können, wieder Kunst und Kultur genießen zu können und wieder reisen zu können. Aber mindestens so sehr wünsche ich mir, dass wir zu einer neuen Normalität finden, in der insbesondere der Klimaschutz beherzter angegangen wird. Denn wie schön ist diese Natur im Winter, und wie traurig wäre es, wenn beispielsweise der Weissensee nicht mehr zufrieren würde – znd das sage ich nicht nur aus egoistischen Gründen. Vielmehr ist es einfach wirklich ein einzigartiges Erlebnis, auf dem Natureis dahinzugleiten oder darauf spazieren zu gehen, die herrliche Umgebung zu genießen und die Naturkunstwerke zu genießen, die Schnee und Eis hervorbringen.

Doch könnte ich 2020 nicht nur verdammen, denn die Sommersaison war allen Einschränkungen zum Trotz wirklich toll für uns. Schon mit der Weihnachtspost beginnt es, dass ich an die verschiedenen Menschen zurückdenke, die dieses Jahr ihren Urlaub bei uns verbracht haben. Ich erinnere mich an tolle Momente und Gespräche, an tolle Sommertage am, im und auf dem See. Und ich freue mich darauf, manche von ihnen nächstes Jahr wiederzusehen – und bin schon sehr neugierig, wen ich neu kennenlernen werde. Unsere Neujahrswünsche aber richten sich freilich nicht nur an die Gäste, sondern auch an die virtuellen BesucherInnen des Haus Waldfriede. Alles Gute und bleiben Sie gesund!